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pondělí 4. ledna 2016

Biographie von Franz Joseph I.

Aber was geschah in seinen Mannesjahren?

Viel Verständnis für einen alten Herrn in Schönbrunn: Michaela und Karl Vocelka legen pünktlich zum nahenden 100. Todestag ihre Biographie des Habsburger Kaisers Franz Joseph I. vor.

Mitten im Ersten Weltkrieg, am 21. November 1916, starb Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, zugleich König von Ungarn. Auch wenn sein Nachfolger, Karl I., noch zwei Jahre bis zur Auflösung der Monarchie im Jahre 1918 regierte, ging mit diesem Tod eine Ära zu Ende, was bereits von den Zeitgenossen innerhalb und außerhalb der Doppelmonarchie so erlebt wurde. Er selbst hat sich als „letzter europäischer Monarch der alten Schule“ gesehen - und damit noch zu Lebzeiten zu diesem seinem späteren Image als rückwärtsgewandtem „altem Kaiser“ maßgeblich beigetragen.

Pünktlich zur hundertjährigen Wiederkehr von Franz Josephs Todesjahr liegt eine Biographie des österreichisch-ungarischen Monarchen vor. Verfasst wurde sie vom vormaligen Professor für Österreichische Geschichte an der Universität Wien, Karl Vocelka, und seiner Ehefrau Michaela, Archivarin und Mitarbeiterin des Simon Wiesenthal Archivs. Sie gibt in gut lesbarer Form eine Synthese des derzeitigen Forschungsstandes nicht nur zur Persönlichkeit des Kaisers selbst, sondern auch zur politischen Geschichte seiner langen Regierungszeit (1848-1916).

Zu Recht wird von den Autoren einleitend festgestellt, dass der Kaiser, was das historiographische und mediale Interesse betrifft, bis heute im Schatten seiner Gattin Elisabeth (Sisi) steht, wenngleich seine langjährige Präsenz im öffentlichen Raum (in Denkmälern, bildlichen Darstellungen bis hin zu Briefmarken) dazu beigetragen habe, in diesem Kaiser das Symbol einer geradezu „entzeitlichten“ Herrschaft der habsburgischen Dynastie zu sehen. Letzteres freilich, die Entstehungsgeschichte dieses bis heute wirksamen Kaiser-Mythos, müsste zeitlich wohl etwas genauer differenziert werden. Ist doch Franz Joseph I. bis heute im kollektiven Bildgedächtnis entweder als schöner Jüngling oder aber als alter Kaiser präsent, während die lange Zeit seiner eigentlichen Mannesjahre - und die „erfolgreichen“ Jahre seiner Herrschaft - kaum mit abrufbaren Bildern aufwartet.

Das Bild bleibt blass
Die neue Biographie hat sich allerdings nicht die Dekonstruktion eines Mythos zum Ziel gesetzt, sondern sie will, basierend auf dem chronologischen Grundgerüst seiner Lebensdaten und den wichtigsten politischen Ereignissen seiner Regierungszeit, den Kaiser selbst als Persönlichkeit und Herrscher näherbringen. Dass dies für die Frühzeit und die späten Jahre besonders gut gelingt, lässt sich auf den Forschungsstand zurückführen, den die skizzierte bildhafte Wahrnehmung des Kaisers geradezu beispielhaft zum Ausdruck bringt: Wir wissen darüber Bescheid, wann der Knabe seinen ersten Zahn bekam, seine ersten Wörter sprach, wir kennen sein (wenig aussagekräftiges) Jugendtagebuch; seine sattsam bekannte Begeisterung fürs Militär, seine jugendlich euphorische Liebe zu seiner jungen Braut - all das ist vielfach durch immer wieder herangezogene mehr oder weniger glaubhafte Zeugenaussagen - unter anderem auch durch Franz Josephs eigene Briefe - belegt. Man erfährt häufig überlieferte Details über den Tod des Kaisers, der, ähnlich wie sein Vorgänger Joseph II., noch an seinem letzten Lebenstag bis achtzehn Uhr gearbeitet habe, um zwei Stunden später zu sterben.

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